
Bären unter Menschen - Wie leben Bären in der Kulturlandschaft der Slowakei?
Verhalten – Schaden – Gefahr durch den Bären und Bezug zum deutschsprachigen Raum
Viele glauben, dass die Bären in der Slowakei tief im Wald in unberührten Gebieten leben, weit weg von jeglicher menschlicher Zivilisation. Oft sagen Menschen im Westen den Satz, dass „die Slowaken zwar einfach, aber nett wären, und deswegen kämen sie ja auch so gut mit dem Bären aus“.
Bären in der Slowakei leben mitten unter Menschen, in einer Kulturlandschaft, in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus betrieben wird. Bären sind faszinierende Wesen, die gleichzeitig Bewunderung aber auch Angst auslösen können. Dr. Michaela Skuban erforscht seit 2006 das Verhalten von Bären (Wölfen und Rothirschen) in der Slowakei. Zusammen mit ihren Kollegen hat sie mehr als 35 Bären gefangen und die meisten davon besendert, auch dank derguten Zusammenarbeit mit Jägern und Förstern. In diesem Vortrag werden wir der Frage nachgehen, wie sich denn ein Bär in der Kulturlandschaft verhält, was er frisst, wie seine Tagesaktivität ist und wie er versucht, sich von Menschen fernzuhalten. Es gibt aber auch in der Slowakei Bären, die regelmäßig ins Dorf gehen und plündern und wir werden uns mit praktischen Managementfragen beschäftigen, was eben im Ausnahmefall auch die Entnahme von einzelnen Individuen bedeuten kann.
Wir wollen zudem der wichtigen Frage nachgehen, wie gefährlich denn der Bär wirklich ist und was wir Menschen machen können, um Meister Petz eben nicht zu treffen, was immer noch die beste Strategie ist, um keine Bärenattacke zu erleben. Auch hier gibt uns die Wissenschaft Antworten, die man sicherlich ebenso auf den deutschsprachigen Raum übertragen kann. In diesem Zusammenhang wird ein kurzer Film von Michaela Skuban und ihrem Team gezeigt mit dem Titel: Wie verhalte ich mich im Bärenwald?
Die größte Gefahr für Bären jedoch im Zusammenleben mit uns Menschen ist die Zerschneidung der Landschaft, unter anderem durch Straßen. Michaela Skuban widmet sich dieser Thematik bereits seit 2006 und plädiert für mehr wissenschaftliche Studien, um Wanderbewegungen besser kartieren zu können.
Sie wird Anregungen für ein auf guten Daten basierendes Bärenmanagement geben, was nur funktionieren kann, wenn alle Gruppen zusammenarbeiten. Jäger, Förster, Tierzüchter, Naturschützer und die Bevölkerung. Dann gibt es für den deutschsprachigen Raum zumindest gute Chancen auf eine vorsichtige Koexistenz zwischen den Bären und den dort lebenden Menschen, die man nie vergessen darf.
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